VereinsgeschichteIm Jahre 1998 feierte der Historische Verein für Straubing und Umgebung e.V. sein 100jähriges Bestehen. Anlass für seine Gründung war, wie der damalige Vorsitzende Gymnasialprofessor Dr. Heinrich Ortner (1898-1902) ausführte, „(...) die Beobachtung, daß in der Geschichte Straubings, zumal der älteren, noch so manche Punkte der Aufhellung bedürfen, daß über die Niederlassungen der Kelten wie der Römer, man darf sagen noch völliges Dunkel herrscht.“ Vorgeschichtliche und römische Funde waren schon ab dem 16. Jahrhundert bekannt. Sie erfuhren im 19. Jahrhundert eine beträchtliche Vermehrung. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts erlebte Straubing eine erste, leider nur kurze Blüte archäologischer Aktivitäten. Es ist die Zeit des damaligen Hauptmannes Eduard Wimmer, der von 1878 bis 1888 in Straubing stationiert war. Als ehrenamtlicher Betreuer der Historischen Sammlung der Stadt erstellte er ein erstes Inventar der Sammlung, das auch alle Bodenfunde enthielt. Diese vermehrte Wimmer durch Grabungen und gezielte Erwerbungen. Nach der Abberufung Wimmers ruhten die archäologischen Aktivitäten in Straubing für zehn Jahre. Die Gründung...
War Dr. Josef Keim am Anfang seiner Tätigkeit in Straubing nur an kultur- und stadtgeschichtlichen Themen interessiert, wandte er sich nach seiner Wahl zum Vorstand in immer stärkerem Maße der archäologischen Erforschung von Stadt und Landkreis zu. Seiner unermüdlichen Arbeit werden eine Fülle von vorgeschichtlichen, römischen und frühmittelalterlichen Funden und Befunden verdankt, die vom archäologischen Reichtum des Gäubodens zeugen. Auch in den Aufbaujahren der Nachkriegszeit konnte Keim an zahlreichen Fundplätzen vor ihrer Zerstörung noch kleine Notgrabungen durchführen. Seine Untersuchungen und Fundbergungen hielt er akribisch in den von ihm geführten Grabungs-Tagebüchern fest, die Grundlage seiner jährlich publizierten Fundberichte waren. Höhepunkt und Lohn für diese verdienstvolle Tätigkeit war 1950 die Entdeckung und Bergung des römischen Schatzfundes von Straubing-Alburg.
Seit 1982 steht Studiendirektor i.R. und Stadtheimatpfleger Alfons Huber dem Verein als 1. Vorsitzender vor. Unter seiner Ägide wandelte sich der Charakter des Jahresberichtes vom handlichen "Stadtgeschichts-Heft" zu einer auch in Wissenschaftskreisen hoch angesehenen, höchst umfangreichen Publikation. Huber zeichnete ebenfalls als Organisator des 100jährigen Jubiläums des Historischen Vereins im Jahre 1998 verantwortlich. 2002 geht der Verein mit einer eigenen Internetseite online, seit 2015 findet er auch in den sozialen Netzwerken (z. Z. ausgesetzt) neue Anhänger und Freunde - und sogar das ein oder andere neue Mitglied... Nachdem im August 2019 der langjährige 2. Vorsitzende des Vereins, Dr. Johannes Prammer, verstorben ist, kündigten Alfons Huber und Schatzmeister Karl Bauer an, sich bei den nächsten Vorstandswahlen nicht mehr der Wahl zu stellen. Entsprechend wurde – zeitlich verschoben aus Gründen der Covid-19 Pandemie - im Juli 2021 mit Dr. Stefan Maier, stv. Museumsleiter und 2. Vorsitzender, ein neuer Vorstand gewählt. Mit der Kunsthistorikerin und Archäologin Elisabeth Vogl M.A. als 2. Vorsitzende und der Konstrukteurin Cornelia Landstorfer als eine von zwei Schriftführern sind im Vorstand erstmals auch Frauen vertreten. Komplettiert wird der Vorstand durch Schriftführer Andreas Schneider, Wirtschaftsfachwirt, und Schatzmeister Dr. Martin Kreuzer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Niederbayern-Mitte. Aufgrund ihrer langjährigen Verdienste um den Historischen Verein hat die Jahreshauptversammlung einstimmig beschlossen, Alfons Huber zum Ehrensitzenden und Karl Bauer zum Ehrenmitglied zu ernennen. Als langjähriger Schriftleiter des Jahresberichts wird Alfons Huber im Zusammenwirken mit dem Vorstand die Schriftleitung des Jahresberichts übernehmen, zumal er dadurch noch zahlreiche von ihm selbst eingeworbene Manuskripte abarbeiten kann. |